Mit Butz und Stingl
Ethnoküche, Superfood oder vegane Küche sind schöne und spannende Trends der heutigen Zeit. So ansprechend sie sind, so wenig passen sie zu uns. Denn wir wollen nicht auf die liebevoll gezüchteten Lebensmittel unserer Bauern und Zulieferer oder auf die Kreativität unserer Köch*innen verzichten. Ja, wir sind stolz auf unsere Küche!
Wenn man genauer hinschaut, kann man die globalen Trends auch bei uns finden: vergessene Gerichte aus abgelegenen Tälern oder Hausrezepte von unseren Omas finden genauso ihren Platz wie heimische Superfoods (Preiselbeeren, Leinsamen oder Gerste).
«Im Stern kochen wir mit «mit Butz und Stingl», also «from nose to tail». Das heißt, wir verwerten Lebensmittel ohne Reste und genießen alles.»
Küchenchef Niklas
Gerade im Sinne der Nachhaltigkeit ist es wichtig, auf den CO2-Fussabdruck oder Wasserverbrauch der einzelnen Zutaten zu achten. So passt die Tomate aus dem Glashaus im Winter genauso nicht ins Konzept wie das argentinische Dry-aged Rindersteak.
Aber keine Angst, wir müssen uns in unseren Breiten im Winter nicht nur von Kraut und Karotten ernähren – nein, unsere Küche hat viel mehr zu bieten. Ein duftender Apfelstrudel nach Oma Adeles Rezept ist auch im Winter saisonal.
Es tut uns allen viel besser, wenn wir den Konsum von Fleisch und Milchprodukten auf ein natürlicheres Maß einpendeln – das stärkt die Gesundheit jedes Einzelnen, es reduziert den CO2 Verbrauch stark und den Wasserverbrauch drastisch. Daran arbeiten wir laufend und haben schon ein paar schöne Ideen für Euch bei eurem nächsten Stern-Aufenthalt.
Eine nachhaltige Zukunft beginnt auch am Teller!
Eppas Siaßes*
*tirolerisch für etwas Süßes
Oma’s Apfelstrudel zum Nachbacken
für 5 Portionen
Zutaten
Teig
300g Mehl
100g Butter
1 Ei
1 Prise Salz
ca. 1/8 l warmes Wasser
Fülle
1,3kg Äpfel
200g Butter-Brösel
60g Zimt-Kristallzucker
100g Butter
50g Rosinen
1 Eidotter
Zubereitung
Butter in Mehl abbröseln, Salz beifügen und daraus eine Mulde bilden. In diese Mulde Ei und Wasser geben und langsam in die restliche Masse einarbeiten. Zu einem weichen, glatten Teig verkneten und rund 1 Stunde unter einer Glasschüssel im Warmen rasten lassen.
Teig ein wenig ausrollen und dann mit den Händen langsam auseinander ziehen (gezogener Strudelteig). Auf ein Tuch geben und den Rand gleichmäßig ausziehen, sodass er die richtige Größe hat und dünn genug ist.
Achtung: Der Teig muss so dünn sein, dass man das Gefühl hat er würde jeden Moment reißen. Aja, zusammen kneten geht leider nicht mehr!?
Die Hälfte der Brösel auf den ausgezogenen Strudel geben, dabei aber einen Rand zum Einschlagen auf der unteren Seite lassen. Äpfel gleichmäßig verteilen, Zimt-Zucker-Gemisch darüber streuen und restliche Brösel gleichmäßig verteilen. Den Strudel mit dem Tuch vorsichtig von oben aus einrollen, auf das Blech heben, mit Eidotter bestreichen, mit einer Gabel einstechen und ca. 20 Minuten bei 230°C backen. Dann nochmals 20 Minuten bei 180°C ziehen lassen, damit er eine goldgelbe Farbe erhält.
Mit Schlagobers und Staubzucker servieren, eventuell mit frischen Apfelfächern dekorieren.
Guten Appetit!
Unsere Oma Adele
* 08.02.1922 ✞ 28.11.2021
Die Seele vom Stern durfte nun in ihrem 100ten Lebensjahr im Kreis der Familie und zuhause im Stern ruhig einschlafen und demütig und zugleich freudig den Weg zu ihrem Herrn antreten.
Unsere Oma ist und war Vorbild für uns alle und hat wie alle starken Frauen in der Familiengeschichte den Stern geprägt. Arbeits- und ereignisreich war ihr Leben, bescheiden und standhaft ihre Einstellung, großzügig und fröhlich ihr Ausdruck.
Liebe Oma Adele, wir danken dir für die Zeit die du mit uns verbracht hast und werden dich ewig in unseren Erinnerungen behalten.